Und hier die Kritik von Christoph Kalies im Kulturteil von shz
GAMSH: „Schalle nur, beliebter Ton“. der Schlossbuchhandlung Husum, Tel. 04841/89214, www.schlossbuch.com, Preis: 15 Euro
Christoph Kalies
MILDSTEDT Dieses Fagott hat echt Charakter: Mit sattem, profunden Klang, vielen Farben und
bisweilen ein bisschen knarzig, folgt es in Johann Heinrich Schmelzers „Sonata à 2“ behände den Eskapaden einer munteren Violine. Ein drolliges Spiel – wie Opa und Enkelin beim
Frühjahrsspaziergang.
Der Fagottspieler heißt Thomas Rink und ist einer der führenden Köpfe der „Gesellschaft für Alte Musik in Schleswig-Holstein“ (GAMSH), die Werke aus Renaissance und Barock im Originalklang erstrahlen
lässt und dabei vor allem Komponisten mit Bezug zu Norddeutschland in den Mittelpunkt stellt. Da dies am besten im Live-Konzert mit Publikumskontakt funktioniert, gehören auch die GAMSH-Musizierenden
zu den Gekniffenen der Pandemie. Ihr Ausweg: Neun von ihnen haben eine CD produziert. Mit Standardrepertoire aus ihren Auftritten, aber auch mit Werken, die noch nie den Weg in ein Alte-Musik-Album
fanden.
Der Österreicher Schmelzer gehört zu den Bekannteren und sein Bezug zu Norddeutschland ist mühsam – aber seine „Sonata à 2“ ist einfach hübsch. Genau wie die B-Dur-Sonata für f-Blockflöte und Violino
piccolo des Wahl-Hamburgers Georg Philipp Telemann mit ihrem rokokohaften Spieluhrenflair. Den warmen Sound der Viola da Gamba kann man genießen in Johann Rosenmüllers „Sonata à terza 2“ – als
Kontrapunkt zur Violine. Vor dem Hintergrund einer barocken Akkordfolge (Theorbe und Orgel) verbinden sich die Melodieinstrumente in kunstvoll verschlungenen Linien. Später entwickeln sie fast schon
rhapsodische Freiheit. Von dem aus Altona stammenden Pierre Prowo ist die ausgesprochen gesanglich komponierte Sonata g-Moll für Blockflöte und Viola Gamba zu hören, wobei Gambistin Susanne Horn ein
Diskant-Instrument gewählt hat, das sehr schön mit der Flöte harmoniert.
Wer Spaß an Vokalkunst hat, findet sein Glück in Philipp Heinrich Erlebachs „Angedenken, mein Vergnügen“ und Michael Ernst von Essens „Schalle nur, beliebter Ton“, bei denen die großartige Amelie
Müller den Gesangspart übernommen hat. Die Sopranistin fasziniert hier als Interpretin alter Musik mit barocker Verzierungslust – ganz intim nur von der Theorbe begleitet in Erlebachs „Angedenken“,
und kunstvoll prächtig mit dem ganzen Ensemble in „Schalle nur, beliebter Ton“. Dies ist auch der Titel dieser CD, die rechtzeitig zu Weihnachten mit wunderschönen musikalischen Entdeckungen
aufwartet.
Aktuelles
Liebe Freunde, Konzertbesucher oder Kollegen,
COVID19 hat für uns alle schlimme Einschnitte in unserem Leben verursacht. Besonders meine freischaffenden Kolleginnen und Kollegen sind davon betroffen. Hoffen wir, dass diese schlimme Pandemie endlich ein Ende hat.
Es gab also keine Sommerkonzerte für mich und so habe ich Juli mit Susanne Horn, Bethany Webster-Parmentier, Paul Bialek, Gero Parmentier und Peter Uehling sowie Malte Wienhues eine feine CD aufgenommenen. Sopranpart in zwei Vokalwerken hatte Amelie Müller überommen. Die Platte ist bei CALYGRAM https://calygram.com/ mit der Bestellnummer 4251344702822 erschienen. Sie ist bei unseren Konzerten und in der Schlossbuchhandlung Husum www.schlossbuch.com Telefon 04841/89214 zum Preis von €15.-- erhältlich.
Ich freue mich auf Sie und Euch!